04 Elia und derHonigbär
Die Reisegruppe bereitet sich auf die Abreise vor. Knut macht die Kutsche klar. Er läd Proviant, Wein, Wasser und weitere Kostbarkeiten ein. Ritter Elia packt seine Waffen und hilft Prinz Malte bei der Vorbereitung der Abreise. Das Königspaar steigt in die Kutsche. Knut überprüft, ob alle eingestiegen sind. Er merkt, dass Ritter Elia und Prinz Malte noch fehlen. Knut geht zur Ferienwohnung und sucht die beiden überall. In der Kirche, in der Bibliothek, und sogar im großen Saal. Schließlich findet er sie draußen im Garten am Brunnen. Knut sagt: „Kommt mit, wir wollen los fahren!“ Ritter Elia, Prinz Malte und Knut gehen zur Kutsche. Ritter Elia steigt auf sein Ross. Prinz Malte steigt in die Kutsche bei König Marco auf den Schoß. Knut steigt auf den Bock und knallt mit den Zügeln. Die Pferde traben los.
Sie reiten zum Grenzübergang, wo der Zöllner sie schon erwartet. Er läßt sich die Geschichte von der Raserei noch einmal genau erzählen. Sie fahren weiter. Der Zöllner ruft ihnen hinterher: „Viel Glück bei der Reise. Und fahrt nicht wieder so schnell!“
Sie kommen gut voran. Dann plötzlich ein lauter Knall. Die Vögel fliegen auf. Die anderen Tiere des Waldes, durch den sie gerade fahren, flüchten alle. Was war passiert? Knut hält die Kutsche an und geht einmal um sie herum. Dabei macht er eine Entdeckung. „Ein Rad der Kutsche ist kaputt!“ „Könnt ihr das reparieren?“ fragt König Marco den Kutscher. „Nicht ganz allein. Ich brauche Hilfe dabei.“ „Das ist kein Problem. Als Junge habe ich beim Schmied gelernt, mit Eisen umzugehen.“ sagt König Marco. „Ich helfe dir. Und Ritter Elia ist stark. Der kann auch mithelfen!“ Zusammen bocken sie die Kutsche auf, damit sie das Rad abnehmen können. Dann reparieren sie zusammen das Rad. Knut sagt: „So, das hält bis in das nächste Dorf. Dort müssen wir dann aber nochmal zum Wagenmacher, damit wir damit bis nach Hause kommen.“
Und so fahren sie ins nächste Dorf. Der Wagenmacher sagt sofort: „Das Rad ist total morsch. Ich mache euch besser ein neues. Aber das dauert ein paar Tage.“ Und so beschließen König Marco und Königin Ingrid, dass sie noch einen Tagesausflug machen, wärend die Kutsche repariert wird.
Sie gehen durch den Wald, um den Imker zu besuchen. Prinz Malte freut sich, da er besonders gerne Honig isst. Es ist ein weiter Weg zu Fuß durch den Wald. Als sie endlich beim Imker ankommen, erleben sie eine böse Überraschung. Die Hütte vom Imker ist verwüstet. Die Bienenstöcke sind zerstört. Den Imker finden sie schlotternd auf einem Baum. „Imker! Was ist passiert?“ fragt Königin Ingrid. „Hier sieht es ja fürchterlich aus!“
„Ein Bär ist gekommen und hat meine Hütte verwüstet und die Bienenstöcke geplündert! Er hat fast meinen ganzen Honig aufgefressen!“
„Bär böse!“ ruft Prinz Malte, als er hört, dass er keinen Honig mehr bekommt, weil der Bär alles aufgefressen hat. „Bär fangen, Popo verhauen!“
Königin Ingrid erklärt: „Das ist aber schwierig! Ein Bär ist groß, stark und gefährlich!“ Ritter Elia sagt: „Ich fürchte mich vor gar nichts!“ König Marco sagt: „Auch wenn der Bär gefährlich ist, wir müssen dem Imker helfen.“ Malte sagt: “Imker helfen, Honig verschenken.“ Königin Ingrid sagt: “Dann braucht ihr aber einen Plan! Dem Bären darf aber nichts passieren. Euch aber auch nichts! Seid bloß vorsichtig!“ Dabei droht sie mit dem Finger. König Marco sagt: „Ich habe eine Idee. Ritter Elia. Du isst doch immer dieses fürchterlich scharfe Zeug! Das geben wir dem Bären in den Honig. Dann überlegt er sich das mit dem Honig klauen bestimmt!“
Ritter Elia sagt: „Das ist eine gute Idee! Das scharfe Zeug heißt Chili. Das habt ihr mir doch mal geschenkt.“
„Weil du den indischen Kaufmann gerettet hast. Der hatte das dabei.“
Königin Ingrid sagt: „Das ist ein toller Plan, aber ihr habt keinen Honig mehr!“ „Dann müssen wir welchen holen!“, sagt Ritter Elia. „Ich weiß, wo noch welcher ist!“ ruft eine Stimme hoch oben aus dem Baum. Es ist der Imker, der sitzt immer noch dort oben.
König Marco fragt: „ Warum sitzt du eigentlich immer noch auf dem Baum? Du hattest jetzt lange genug Zeit, herunter zu kommen!“ „Ich traue mich aber nicht.“ antwortet der Imker. „Was ist, wenn der Bär zurück kommt?“
„Bär fangen! Popo verhauen!“ ruft Prinz Malte dazwischen. „Los komm runter, Prinz Malte hat auch keine Angst! Und zur Not bin ich ja auch noch da und habe ein Schwert!“, sagt der furchtlose Ritter Elia. Und so klettert der Imker von dem Baum herunter.
Der Imker geht zu einem Baumstumpf und nimmt dort einen Deckel ab. Der Baumstumpf war in Wirklichkeit ein Geheimversteck. Dort sind noch ein paar Tontöpfe mit Honig versteckt. Ritter Elia und der Imker vermischen den Honig mit Chili. In der Zwischenzeit suchen sich König Marco, Königin Ingrid und Prinz Malte ein sicheres Versteck. Jetzt heißt es warten. Es dauert eine ganze Weile. Dann kommt der Bär endlich. „Der hat eine gute Nase für Honig!“ flüstert der Imker Ritter Elia zu. Der Bär nascht reichlich von dem Honig. Plötzlich guckt er ganz erstaunt aus der Wäsche. Sein Maul brennt und er will brüllen! Es kommt aber nur ein Japsen aus seinem Maul. Plötzlich fragt Königin Ingrid: „Wo ist denn Prinz Malte hin??? Der war doch gerade noch hier!!!“ Und da sehen alle, wie der kleine Prinz Malte hinter einem Busch hervorspringt. Mit einem spitzen Stock piekt er dem Bären in den Hintern. „BÄR BÖSE! POPO VERHAUEN!“ brüllt er. Das ist zu viel für den Bären. Er schnauft entrüstet und rennt weg. Feuerhonig? Den will er nicht!
Alle jubeln. Der Imker bedankt sich. Er verspricht Prinz Malte ein Leben lang Honiglieferungen nach Hause…