Benno Feuerohr

08 Rusti, der Drache des Nordschwarzwaldes

Als die Schulen und Kindergärten errichtet waren, machen sich des Königs Mutter und Vater mit dem Prinzen Malte auf den Weg in den Nordschwarzwald. Sie wollen dort König Thomas II im Waldschloss Althengstedt besuchen. Sie fahren drei Tage lang über Wiesen und Felder. Am vierten Tag erreichen sie die ersten Bäume des Nordschwarzwaldes.  Sie fahren an einem Bach entlang. Zwischen riesigen Bäumen flitzen alle möglichen Tiere umher. Plötzlich erschrecken die Pferde und wollen nicht weiter. Der Kutscher ruft erschrocken:“Ein Drache!!! Ein fürchterlicher Drache!!!“ Voller Panik rennen die Pferde los. Nach ein paar Metern schafft es der Kutscher, die Pferde wieder zu beruhigen.  Altkönig Marco erkundigt sich besorgt beim Knut. „Was war los Knut? “ „Die Pferde wurden von einem fürchterlichen Drachen erschreckt! Er tauchte wie aus dem Nichts auf einem Felsen auf. Gegen die Sonne konnte ich leider nicht genau sehen.“ sagt der Kutscher mit klappernden Zähnen. Altkönig Marco beruhigt ihn. „Hab keine Angst Knut! Ich komme zu dir auf den Kutschbock. Wir haben es ja nicht mehr weit.“
Nach einer kurzen Rast fahren sie weiter. „Daaaa!“ schreit der Kutscher nach kurzer Zeit wieder. Und tatsächlich,  auf einem Felsen vor der Reisegruppe steht er! Die blendende Sonne macht den Drachen noch unheimlicher. „Halt die Zügel fest, und lenk die Pferde durch den Bach in den Wald hinein!“ Die Pferde rennen die letzen Kilometer ohne Pause zum Waldschloss Althengstedt. Der Wachposten öffnet der heranfliegenden Kutsche das Tor.
Als sie im Burghof sind, kracht das schwere Holztor hinter ihnen zu. Die Wachen schicken sofort nach König Thomas. König Thomas und Königin Sabrina eilen herbei. Sie empfangen die drei erfreut. Bei ordentlich Rotwein und einem leckeren Essen berichten die Besucher über die Reise und die Begegnung mit dem fürchterlichen Drachen.
Die Bewohner vom Waldschloss Althengstedt sind  schon des öfteren dem Drachen begegnet. König Thomas schickt seine besten Ritter zu den Bergen, wo der Drache sein Unwesen treibt.
Die Ritter durchkämmen die ganze Berglandschaft. Dann sehen sie ihn  plötzlich. Wie immer steht er auf einer Bergkuppe über ihnen. Sie gehen dem Drachen mit zitternden Knien hinterher.   Sie folgen ihm bis zu einer Höhle in der er verschwindet. Die drei tapfersten Ritter zünden sich Fackeln an und verschwinden in der dunklen Höhle.  Draußen hört man Winseln und Gejaule. Als sie tief unten im Berg angekommen sind, sehen  sie ihn im Licht der Fackeln.

RUSTI, der Hund von König Thomas.

Hinter ihm liegt die entlaufende Hündin Bell-Linde vom Schmied Wieland mit einem Haufen kleiner Welpen. Die Ritter staunen nicht schlecht. Einer der Drei eilt hinaus, um die Anderen zu holen. Als die Gruppe wieder versammelt ist, erzählen sie nochmal die schauerlichsten Geschichten über den fürchterlichen Drachen „Rusti“ und lachen.
Zwei Ritter bleiben als Wächter vor dem Höhleneingang stehen. Die Anderen reiten zurück zum Waldschloss.
Noch am selben Tag fahren König Thomas, Königin Sabrina und Prinz Malte mit einer beladenen Kutsche zu Rusti’s Höhle. Sie bringen dem königlichen Hundepaar Kissen, seine Lieblingswurst und ein Körbchen für die Kleinen.
Ein paar Tage später kommt die Hundefamilie mit den beiden Wachen zum Waldschloss spaziert. Dort wird ein rauschendes Fest zu Ehren des königlichen Nachwuchses gefeiert. Der Schmied Wieland bekommt nun den Titel „königlicher Schmied“ und darf ab jetzt in der Schlossschmiede Schwerter und Rüstungen schmieden.
Als Altkönig Marco mit seiner Frau Ingrid und Prinz Malte abreisen, nehmen sie drei Welpen mit nach Hause. Einer ist für den Hofnarren Michel, der Andere für den königlichen Hoffleischer Martin und den dritten behält der kleine Prinz Malte.